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Testdatenmanagement für den Nachweis der funktionalen Sicherheit


ISO MME ist ein etablierter Standard für den Austausch von Testdaten aus passiven Sicherheitstests. Um die Vielzahl der für den Nachweis der funktionalen Fahrzeugsicherheit erforderlichen Testdaten jedoch unabhängig von spezifischen Mess- und Analysesystemen verwalten zu können, benötigen Hersteller und Zulieferer ein geeignetes Testdatenmanagementsystem. Dafür die Standards ASAM ODS und Peak Test Data Manager einzusetzen, hat sich in den letzten Jahren mehrfach bewährt.


Der Personen- und Fußgängerschutz nimmt in der Automobilindustrie einen hohen Stellenwert ein. Während „Aktive Sicherheitssysteme“ wie der Spurhalteassistent oder Abstandsregeltempomat darauf abzielen, Unfälle durch Vorwarnung oder Fahrassistenz zu vermeiden, spielen „Passive Sicherheitssysteme“ wie Airbags, Sicherheitsgurte oder spezifische Fahrzeugdesignmerkmale eine wichtige Rolle bei der Schadensbegrenzung und Eindämmung von Verletzungen für Fahrer, Beifahrer und Fußgänger im Falle eines Unfalls.


Die Norm ISO/TS 13499 (= ISO MME) erleichtert seit vielen Jahren den Austausch von Prüfdaten zwischen Lieferanten, Dienstleistern, Herstellern und Behörden bei der Verifizierung, Validierung und Zulassung von passiven Sicherheitssystemen. Passive Sicherheitsdaten bestehen aus verschiedenen Datensätzen wie Videomaterial, Fotos, Sensordaten, 3D-Messungen und Metadaten. Die Beteiligten nutzen ISO MME, um ihre Datenaustauschpakete zu strukturieren. Auf diese Weise haben sie ein gemeinsames Verständnis darüber, wo sich die relevanten Informationen in den ausgetauschten Dateien befinden. 


ISO MME ist zwar ein guter und etablierter Standard zur Strukturierung der Daten eines Einzeltests, gibt aber keine Vorgaben, wie mit der Vielzahl von Tests umzugehen ist, die zum Nachweis der Sicherheit von passiven Sicherheitssystemen erforderlich sind. Dafür benötigen Unternehmen ein geeignetes Testdatenmanagementsystem.


Peak Test Data Manager (PTDM) ist ein solches System. Es ermöglicht Unternehmen eine umfassende und transparente Verwaltung von ISO-MME-Daten aus verschiedenen passiven Sicherheitstests. Im Gegensatz zu proprietären Anwendungen sind die Vorteile des Einsatzes von PTDM vielfältig.


Zunächst ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass alle Daten, die aus den ISO-MME-Dateien stammen, in den ASAM-ODS-Standard importiert und dort gespeichert werden. Damit ist sichergestellt, dass alle Testdaten unabhängig von herstellerspezifischen Systemen langfristig recherchierbar und eindeutig interpretierbar sind.


Nach dem Import der Daten ermöglicht der Webclient des Peak Test Data Managers die Navigation durch alle verfügbaren Testdatensätze nach verschiedenen Kriterien wie Projekten, Automodellen, Testobjekten, Standorten und anderen. Natürlich können die verfügbaren Metadaten auch zur Suche nach bestimmten Tests verwendet werden. Dabei bieten anpassbare Suchvorlagen einen schnellen Zugriff auf definierte Datensätze. Ein Beispiel hierfür ist die Suche nach Testergebnissen zu einem bestimmten Fahrzeugmodell, die nach der Fahrzeugsicherheitsbewertungsverordnung EURO NCAP (= European New Car Assessment Program ) ermittelt wurden. Die folgende Abbildung zeigt, wie solche Vorlagen verwendet werden können. 


Vergleichbare Programme sind ANCAP (Australien), ASEAN NCAP (Südostasien), C-NCAP (China), JNCAP (Japan), IIHS-HLDI (USA), KNCAP (Südkorea), Latin NCAP (Südamerika) und US NCAP (USA)



Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Einsatz des Peak Test Data Managers ist die Harmonisierung der Testbeschreibungen. Metadatenvorlagen stellen sicher, dass alle Tests eines bestimmten Typs dieselben beschreibenden Attribute verwenden. Dies können neben den ISO-MME-Attributen auch zusätzliche abteilungsspezifische Informationen oder genauere Beschreibungen des Testaufbaus sein. Da mögliche Einträge in den verschiedenen Metadatenattributen durch die Templates vordefiniert bzw. validiert werden, z.B. durch die speicherung aller möglichen automodelle in einer werteliste ist eine hohe datenqualität von vornherein gewährleistet.


Für Messungen werden oft unterschiedliche Einheiten wie m/s, km/h oder Meilen/h verwendet, obwohl sie alle dieselbe physikalische Größe beschreiben. Peak Test Data Manager kann diese verschiedenen Einheiten synchronisieren. Dazu werden gültige Einheiten und Umrechnungen zwischen ihnen definiert. So werden Messungen vergleichbar.


Auch im Hinblick auf die steigenden Anforderungen im Bereich Informationssicherheit ergeben sich Vorteile, z. nach ISO 27001 oder TISAX. Peak Test Data Manager ermöglicht es, persönliche Zugriffsrechte auf Basis von Einträgen in den ISO MME-Metadaten zu erstellen. So haben Nutzer beispielsweise nur Zugriff auf Testdaten, die sich auf bestimmte Projekte, Automodelle, Standorte oder andere Kriterien beziehen.


Ein weiteres starkes Argument für Peak Test Data Manager ist die Flexibilität des zugrunde liegenden Datenmodells. Neue Metadatenattribute, Testvorlagen, Mengen oder Maßeinheiten können jederzeit angelegt werden. So ist es kein Problem, auch nach Jahren des Betriebs neue Prüfarten per Customizing einfach in das System zu integrieren.


Und nicht zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass der Webclient des Peak Test Data Managers über eine gekapselte REST API auf ASAM ODS zugreift. Damit können Unternehmen ihre Datenmanagement-Lösung jederzeit in eine Cloud-Infrastruktur verlagern.


Der folgende Link führt Sie zu einer On-Demand-Präsentation von Christian Domrös, Global Product and Partner Manager bei Peak Solution, die Ihnen detaillierter zeigt, wie ISO MME-Daten aus passiven Sicherheitstests mit Hilfe von ASAM umfassend und transparent verwaltet werden können ODS und Peak Test Data Manager:

Video Managing ISO MME data with Peak Test Data Manager (Englisch)