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Peak Test Data Manager: Datenspeicher für Szenario-basierte Versuche

Die Bewertung der Sicherheit von Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen ist äußerst komplex und zeitaufwendig. Durch die direkte Interaktion von Fahrzeugen mit anderen Verkehrsteilnehmern entstehen enorm viele mögliche Fahrsituationen, die verifiziert und validiert werden müssen. Entscheidend für diese Aufgabe ist das effiziente Management der zugrunde liegenden Fahrszenarien.


Fahrszenarien werden entweder in Versuchsfahrzeugen mit verschiedenen Sensoren aufgezeichnet oder auf Basis sogenannter Szenario-Definitions-Sprachen (SDLs) wie ASAM openSCENARIO generiert. Unter Umständen entstehen hierbei täglich mehrere Terabyte an Szenario-Daten. Eine zentrale Datenablage stellt sicher, dass unterschiedliche Benutzergruppen Zugriff auf die bestehenden Szenarien haben, um diese für verschiedene Verifizierungs- und Validierungszwecke zu nutzen.


Der Peak Test Data Manager ist eine vielseitige Plattform, mit der ein solches Repository implementiert werden kann. Der zugrundeliegende ASAM-ODS-Standard bietet die notwendige Flexibilität für die Datenspeicherung.


Zunächst werden die Originaldateiformate der erfassten und generierten Szenario-Daten importiert, inhaltlich klassifiziert und mit Metadaten systematisch beschrieben. Standardisierte Kennzeichnungsverfahren wie ASAM openLABEL können diesen Verarbeitungsschritt unterstützen. Die Metadaten werden in frei definierbare Vorlagen übertragen, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzen können. So lassen sich beispielsweise die in einem Szenario enthaltenen „Manöver“, „Objekte“ und „Aktionen“ umfassend dokumentieren. Beim Import werden die einzelnen Szenario-Dateien mit den Metadatenvorlagen, die sie beschreiben, verknüpft.



Anhand der Metadaten können die Repository-Benutzer nach bestimmten Szenarien suchen. Sowohl eine Suche anhand einzelner Attribute als auch eine Volltextsuche sind möglich. So kann der Nutzer beispielsweise Szenarien finden, die ein „Einfädelmanöver“ mit „3 Fahrzeugen“ auf einer „dreispurigen Autobahn“ darstellen.


Mit den gefundenen Szenarien kann der Benutzer Testfälle definieren, einschließlich der Beschreibung der Operationsdomäne (ODD) und des Versuchsobjekts. Im nächsten Schritt können über Export- und Download-Mechanismen oder direkten Datenzugriff die definierten Testfälle in einem geeigneten Format für Simulationen und Fahrversuche zur Verfügung gestellt werden.


Die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen werden anschließend wieder importiert und den Testfällen zugeordnet. So entsteht im Laufe der Zeit ein umfassender Testfallkatalog zur Verifizierung und Validierung von Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen.


Ein wesentliches Merkmal dieser Lösung – im Vergleich zu proprietären Datenmanagementlösungen – ist die offene REST-Schnittstelle. Verschiedene Client-Anwendungen können damit standardisiert auf das Repository zugreifen. Gleichzeitig sorgt die webbasierte Softwarearchitektur des Peak Test Data Managers dafür, dass die Anwendung hinsichtlich Datenvolumen, Benutzeranzahl und verteilter Nutzung skalierbar ist. Dadurch kann die Lösung auch im globalen Umfeld für die abteilungs- und unternehmensübergreifende Verwaltung großer Mengen an Fahrszenarien, Testfällen und Validierungsergebnissen eingesetzt werden. Eine leistungsfähige Benutzer- und Rechteverwaltung sorgt zusätzlich dafür, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf bestimmte Daten haben.


Referenzen: